Im niederbayerischen Kirchroth im Landkreis Straubing-Bogen errichtet die BMW Group ein Cell Recycling Competence Center (CRCC) für Batteriezellen und setzt dort das sogenannte Direktrecycling um.
Mit diesem Verfahren können Reststoffe aus der Batteriezellproduktion, aber auch ganze Batteriezellen, mechanisch in ihre werthaltigen Bestandteile zerlegt werden. Die zurückgewonnenen Rohstoffe werden anschließend direkt in der Pilotproduktion von Batteriezellen in den unternehmenseigenen Batteriezell-Kompetenzzentren erneut eingesetzt.
Die Rohstoffe für Batteriezellen – vor allem Lithium und Kobalt, aber auch Graphit, Mangan, Nickel und Kupfer – zählen zu den größten Kostenfaktoren bei der Zellproduktion. Ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen Ressourcen ist aus ökologischer und ökonomischer Sicht unerlässlich. Das Hauptmerkmal des Direktrecyclings ist im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren, dass die Rohstoffe aus Batteriezellen nicht in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt, sondern „direkt“ in den Zellproduktionskreislauf zurückgeführt werden.
Bei diesem Verfahren wird auf die bisher übliche energieintensive chemische oder thermische Aufbereitung verzichtet. Entwickelt wurde das Recyclingverfahren von Experten der BMW Group in den Kompetenzzentren München und Parsdorf. Im neuen CRCC wird es im größeren Maßstab umgesetzt und nach Finalisierung der Prozesse können Batteriezellmaterialmengen im mittleren zweistelligen Tonnenbereich pro Jahr recycelt werden.
Die BMW Group bündelt ihre Batteriezellenkompetenz in ihren Kompetenzzentren in München und Parsdorf. Das Batteriezellen-Kompetenzzentrum (BCCC) im Norden Münchens bietet hochmoderne Labore und Forschungseinrichtungen, um die Batteriezellen für Hochvoltbatterien der nächsten Generation zu entwickeln und in kleinen Stückzahlen zu produzieren. Die vielversprechendste Batteriezelle aus dem BCCC wird auf einer Pilotlinie im Cell Manufacturing Competence Center (CMCC) in Parsdorf für Serienprozesse skaliert.
Nach Fertigstellung erfolgt im neuen Kompetenzzentrum in Kirchroth das Recycling von überschüssigem Material aus der Pilotproduktion in Parsdorf. Die zurückgewonnenen Rohstoffe werden dann erneut in der Zellproduktion in Parsdorf eingesetzt. Dies gewährleistet kurze Wege zwischen allen Kompetenzzentren und verhindert, dass wertvolle Rohstoffe verloren gehen. Nach BCCC und CMCC stellt das CRCC damit den nächsten Schritt der Batteriezellstrategie der BMW Group auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft dar.
Das neue CRCC mit einer Grundfläche von 2,200 m² wird in die Erweiterung eines bestehenden Gebäudes im Industriepark Kirchroth-Nord bei Straubing integriert. Die elektrische Energie aus den entladenen Zellen wird in Energiespeichern im Gebäude aufgefangen und zum Betrieb der Recyclinganlagen genutzt. Abgerundet wird das Energiekonzept durch Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Gebäudes.
Während das geistige Eigentum an dem Recyclingverfahren vollständig bei der BMW Group liegt, wird das Kompetenzzentrum von der Encory GmbH errichtet und betrieben. Als Joint Venture der BMW Group und der Interzero Group entwickelt und implementiert Encory Logistik- und Beratungslösungen in Bereichen wie Sammlung, Recycling und Wiederaufbereitung von Fahrzeugkomponenten. Beide Partner halten jeweils 50 % der Anteile an dem Unternehmen. Im neuen Kompetenzzentrum werden rund 20 Mitarbeiter beschäftigt sein.
Quelle aus Green Car Kongress
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