„Intelligente Technologie ist das Markenzeichen von Elektrofahrzeugen.“
„Es ist schwierig, intelligente Funktionen in kraftstoffbetriebene Fahrzeuge zu implementieren.“
Auf dem heutigen Automobilmarkt, auf dem es sowohl kraftstoffbetriebene als auch elektrische Fahrzeuge gibt, hört man solche Aussagen häufig. Mercedes-Benz versuchte jedoch, eine andere Antwort zu geben. Sie glauben, dass Kraftstoff- und Elektrofahrzeuge nie Gegensätze gewesen seien.
Auf der chinesischen Autoshow im November 2024 präsentierte Mercedes-Benz drei neue Modelle: das GLC Coupé SUV, das neue Elektroauto EQE und den vollelektrischen G580. Diese Modelle sind Teil der 29 Fahrzeuge der Marke, die sowohl mit Benzin- als auch mit reinem Elektroantrieb und als Plug-in-Hybrid angeboten werden. In allen Werbematerialien wurde betont: „Egal ob mit Benzin- oder Elektroantrieb, es ist immer noch ein Mercedes.“
In einer Zeit, in der Elektrofahrzeuge vor Herausforderungen stehen und Hybridfahrzeuge auf dem Vormarsch sind, ist die Integration von Benzin- und Elektroantrieben zum Trend geworden, sei es, um die Marktnachfrage zu befriedigen oder als Teil einer Geschäftsstrategie. Auf der Guangzhou Auto Show ist deutlich zu sehen, dass intelligente Technologie Vorrang vor Elektrifizierung hat.
Von der Pferdekutsche zum autonomen Fahren
Im Juni 2020 gaben Mercedes-Benz und Nvidia eine Partnerschaft bekannt, im Rahmen derer Mercedes nicht nur Nvidias DRIVE AGX Orin-Computerplattform kauft, sondern auch mit Nvidia bei der Entwicklung autonomer Fahrsysteme zusammenarbeitet.
Im Wettbewerb mit Nvidia, dem führenden Hersteller von Chips für intelligentes Fahren, zeigte Mercedes-Benz sein Engagement, indem es die S-Klasse als Testgelände für neue Technologien nutzte und sich sogar bereit erklärte, den Umsatz auf Basis der Verkaufszahlen zu beteiligen.
Drei Jahre später hat es zwar Fortschritte gegeben, aber diese gehen wahrscheinlich nicht so schnell voran wie erwartet. Berichten zufolge erwog Mercedes-Benz einst, externe Partner für die Entwicklung einzubinden, und David Nistér, ein Computervision-Experte von Tesla, verschwand allmählich aus dem Führungsteam, sodass die Abteilung für autonomes Fahren ohne starke Führung dastand.
Bis Ende 2023 erlebte das autonome Fahren mit den Fortschritten in der KI eine Renaissance. Verschiedene neue Akteure brachten End-to-End-Lösungen auf den Markt und verkündeten sogar: „Wenn es eine Straße gibt, kann es fahren.“ An diesem Punkt konnte Mercedes-Benz nicht länger warten und wandte sich an einen chinesischen Zulieferer – Momenta.
Zhan Kai, Mercedes-Benz-Experte für chinesische Fertigung, erklärte uns, dass die neue Generation der navigationsunterstützten Fahr- und intelligenten Parksysteme L2+ hauptsächlich vom chinesischen Team entwickelt wurde, wodurch sie gut an chinesische Fahrsituationen und -stile angepasst sind und ein Gleichgewicht zwischen Aggressivität und Zurückhaltung herstellen.
Dies spiegelt sich in drei Schlüsselbereichen wider:
1. Nahtloser Spurwechsel: Das System ist für die Straßenverhältnisse in China und geringe Fahrspurabstände optimiert und kann kleinere Lücken beim Spurwechsel bewältigen.
2. Geringere Geschwindigkeit beim Spurwechsel: Der automatische Spurwechsel kann bereits bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h aktiviert werden und sorgt so für mehr Fahrsicherheit.
3. Längere Freisprechzeit: Das Intervall für die Freisprecherinnerungen wird dynamisch von 15 bis 30 Sekunden angepasst, basierend auf den Straßenbedingungen in Echtzeit. Das kapazitive Lenkrad ermöglicht es dem Fahrer, es einfach leicht zu halten, um Warnungen abzubrechen.
„Vom Projektstart bis zur Realisierung vergingen nur 12 Monate“, sagte Zhan Kai.
Durch den Einsatz intelligenter Fahr- und Parksysteme in den Modellen der neuen Generation ist Mercedes-Benz die erste Luxusmarke, die navigationsunterstütztes Fahren bei hohen Geschwindigkeiten in Serie produziert. Die neu eingeführten Mercedes-Benz C-Klasse, E-Klasse, GLC-Klasse und andere Modelle mit herkömmlichen Kraftstoffen sind mit dem intelligenten Fahrsystem der neuen Generation von Mercedes-Benz ausgestattet.
Aus unserer praktischen Erfahrung kann man sagen, dass das navigationsunterstützte Fahrsystem L2+ der neuen Generation von Mercedes-Benz sowohl bei der Längs- als auch bei der Querkontrolle, insbesondere bei der Längskontrolle, hervorragende Leistungen erbringt.
1998 führte Mercedes-Benz das Abstandsregelsystem DISTRONIC ein, das die Längsregelungsfunktionen der adaptiven Geschwindigkeitsregelung verbesserte. Bei diesem intelligenten Fahrsystem der neuen Generation ist der Abstand in jedem Gang nicht fest, sondern wird dynamisch an die umgebenden Verkehrsbedingungen angepasst. Die Geschwindigkeitsregelung zielt auf Laufruhe und Komfort ab.
Ein weiteres herausragendes Merkmal der neuen intelligenten Fahrgeneration von Mercedes-Benz ist das „Mensch-Maschine-Co-Fahren“.
Ein Produktexperte von Beijing Mercedes-Benz erklärte, dass das intelligente Fahren von Mercedes-Benz einer „fahrerzentrierten“ Entwicklungsphilosophie folgt. Der Fahrer kann jederzeit in Lenkung, Beschleunigung, Spurwechsel und andere Vorgänge eingreifen. Das System überschreibt die Absichten des Fahrers nicht.
Dies mag wie eine Selbstverständlichkeit klingen, da alle intelligenten Fahrsysteme auf dem Markt die Aktionen des Fahrers priorisieren. Aber wir alle wissen, dass „nutzbar“ und „benutzerfreundlich“ zwei verschiedene Dinge sind.
Insbesondere wenn der Fahrer bei aktiviertem intelligentem Fahrsystem manuell die Spur wechseln möchte, muss er normalerweise zuerst den Blinker betätigen, um das Lenkrad sanft drehen zu können. Andernfalls muss er das Lenkrad gewaltsam drehen, was zu einer Herabstufung des intelligenten Fahrsystems führt.
Mercedes-Benz macht es anders. Wenn das intelligente Fahrsystem aktiviert ist, bleibt das Lenkgefühl des Mercedes-Benz nahezu unverändert, verglichen mit dem deaktivierten Zustand. Der Fahrer kann sogar innerhalb der Spur leichte Links- oder Rechtskorrekturen vornehmen, ohne den Blinker zu betätigen, und das intelligente Fahrsystem wird nicht deaktiviert. Dieses Design ist besonders beim Ein- oder Ausfahren von Rampen nützlich.
Andererseits offenbart das manuelle Auf- und Abfahren von Rampen auch den relativen Rückstand von Mercedes-Benz bei der Anwendung intelligenter Fahrtechnologie.
Für Marken wie XPeng, Huawei und Li Auto, die beim intelligenten Fahren ganz vorne mit dabei sind, sind die Herausforderungen von Autobahnen und Stadtautobahnen kein Thema mehr. Ihr Fokus hat sich auf komplexere städtische Straßenumgebungen wie Kreisverkehre und Kehrtwenden verlagert. Im Vergleich dazu deckt das aktuelle intelligente Fahrsystem von Mercedes-Benz nur Autobahnen und Schnellstraßen ab und unterstützt noch keine aktive Rampennavigation, was in etwa den Standards der ersten Stufe von 2022 entspricht.
Die gute Nachricht ist, dass Mercedes-Benz schnell aufholt.
Im Juli 2024, nur einen Tag bevor XPeng XOS 5.2.0 veröffentlichte, präsentierte Mercedes-Benz seine neuesten Entwicklungen in seinem Forschungs- und Entwicklungszentrum in Shanghai. Das Video zeigte, dass das intelligente Fahrsystem L2++ von Mercedes-Benz nicht liniengebundene Kreuzungen, ungeschützte Linksabbiegevorgänge, aktive Fußgängervermeidung bei Rechtsabbiegevorgängen, aktive Vermeidung von Spurüberschreitungen und ungeschützte Kehrtwenden effizient bewältigen und Aufgaben schneller erledigen konnte als die geschätzte Navigationszeit.
Im November führten Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Mercedes-Benz AG, zusammen mit Xin Wang, Leiter für Forschung und Entwicklung für autonomes Fahren und vernetzte Fahrzeuge bei Mercedes-Benz China, in Shanghai einen Praxistest der Betaversion des fortschrittlichen intelligenten Fahrsystems L2++ durch. Während des Tests absolvierte das mit diesem System ausgestattete Fahrzeug eine 21 Kilometer lange Fahrt durch die Innenstadt von Shanghai in 50 Minuten autonom und ohne jegliche Eingriffe.
Gemäß den Plänen von Mercedes-Benz wird das intelligente Fahrsystem L2++ erstmals im brandneuen Elektromodell CLA zum Einsatz kommen, dessen Markteinführung für 2025 geplant ist. Wang Xin gab außerdem bekannt, dass neben dem L2++-System und dem Freisprechsystem L3 derzeit auch das intelligente Fahrsystem L4 getestet wird.
„Wir sind in eine rasante Entwicklungsphase im Bereich intelligentes Fahren eingetreten, die nicht über Nacht erreicht wird, sondern das Ergebnis jahrelanger, gesammelter Erfahrung ist“, sagte Wang Xin.
„Wolkenkratzer“ ins Autosystem bringen
Auch bei intelligenten Kabinen hat Mercedes-Benz erhebliche Fortschritte gemacht.
Nach der Markteinführung des GLC SUV mit langem Radstand 2025 wurde auf der Guangzhou Auto Show 2025 auch das Mercedes-Benz GLC Coupé SUV 2024 vorgestellt. Dies markiert die nahezu vollständige Integration des Qualcomm Snapdragon 8295-Kabinenchips in die Mainstream-Produktlinie von Mercedes-Benz.
Dank der leistungsstarken Leistung des Qualcomm 8295 hat Mercedes-Benz sein Bordsystem MBUX auf die dritte Generation gebracht. Wie das intelligente Fahrsystem wurde auch die neue Generation von MBUX unter maßgeblicher Beteiligung des chinesischen Forschungsteams entwickelt und verfügt über viele Sonderfunktionen.
Zunächst ist da der Sprachassistent, den Mercedes-Benz „Mind-Reading Voice Assistant“ nennt.
Der Sprachassistent MBUX der dritten Generation verwendet eine „Car-End + Cloud-End“-Hybridarchitektur, wobei die Cloud eine stärkere Rechenleistung und umfangreichere Inhaltsdienste bereitstellt, während das Car-End bei schlechter Netzverfügbarkeit die meisten Dienste im Auto abdeckt.
Im praktischen Einsatz ist die deutlichste Verbesserung die schnellere Reaktionszeit, da die meisten Vorgänge wie Klimaanlage, Fensterheber und Entertainmentsysteme innerhalb einer Sekunde abgeschlossen sind. Darüber hinaus ermöglicht die Full-Scene Wake-Free-Funktion dem Fahrer, Befehle wie „Öffne das Fenster“ direkt zu erteilen, ohne die Weckphrase „Hey, Mercedes“ sagen zu müssen.
Ein weiteres herausragendes Merkmal von Mercedes-Benz ist sein Navigationssystem. Basierend auf der 3D-Engine von Unity China hat Mercedes-Benz auf der neuen benutzerdefinierten Navigationsoberfläche von Gaode eine hochwertige Kartendarstellung erreicht, die Echtzeit-Lichteffekte, Grasanimationen und Wasserreflexionen auf die Navigationsseite bringt und im Wesentlichen eine „echte Welt“ auf den Bildschirm bringt.
Darüber hinaus verfügt die MBUX-Karte der dritten Generation auch über eine Fahrspurnavigation, die exklusiv für chinesische Benutzer verfügbar ist. Sie erkennt die Fahrspur des Fahrzeugs auf Schnellstraßen und Autobahnen genau und bietet eine detaillierte Routenführung auf Fahrspurebene, damit Benutzer aufgrund mangelnder Routenkenntnis keine Ausfahrten verpassen.
Mercedes-Benz hat außerdem eine „Szenen“-Funktion in das MBUX-System der dritten Generation eingeführt, die dem Taskmaster in Li Auto ähnelt und basierend auf verschiedenen vom Benutzer festgelegten Bedingungen wie Uhrzeit, Datum, Navigation, Wetter und Fahrzeugstatus automatisch entsprechende Vorgänge ausführen kann.
Aus den oben genannten Updates ist jedoch nicht schwer zu erkennen, dass es Mercedes-Benz neben der einzigartigen und exquisiten Navigation eher darum geht, im Bereich der intelligenten Kabine aufzuholen und zu folgen, als Innovationen anzuführen. Beispielsweise ist die Funktion „Scene“ nicht nur etwas, das Li Auto schon lange erreicht hat, sondern sogar GAC, das in Sachen Intelligenz relativ zurückliegt, hat 2022 eine ähnliche Funktion eingeführt.
Dennoch hat das Aufkommen des intelligenten Fahrsystems L2+ der neuen Generation und der dritten MBUX-Generation Mercedes-Benz tatsächlich zu einer der sich am schnellsten entwickelnden Luxusmarken mit breiterer intelligenter Abdeckung gemacht. Gleichzeitig können die Markenstärke des Sterns und der Luxusqualitätsstandard sowohl für Benzin- als auch für Elektrofahrzeuge Mercedes-Benz noch etwas Zeit verschaffen.
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