Startseite » Produktbeschaffung » Fahrzeugteile & Zubehör » Die Strategie des VW-Konzerns für ein effizienteres und nachhaltigeres Geschäft

Die Strategie des VW-Konzerns für ein effizienteres und nachhaltigeres Geschäft

Oliver Blume

Der Volkswagen-Konzern gibt an, bei seinen vier branchenführenden Technologieplattformen entscheidende Fortschritte gemacht zu haben. Darüber hinaus heißt es, dass das Unternehmen im Rahmen seiner Transformation vom alten Automobilhersteller zum integrierten Mobilitätsanbieter durch den weiteren Ausbau seines nachhaltigen Mobilitätsgeschäfts zusätzliche Gewinnpools erschließt.

Auf der Pressekonferenz des VW-Konzerns auf der IAA Mobility im vergangenen Monat in München sagte Vorstandsvorsitzender Oliver Blume: „Wir kommen gut voran.“ Und zwar schneller als geplant. Wir haben zahlreiche Meilensteine ​​erreicht, wichtige strategische Weichenstellungen vorgenommen und gemeinsame Erfolge erzielt. Wir treiben die Transformation entlang unseres Zehn-Punkte-Plans konsequent voran und entwickeln konsequent weitere attraktive Gewinnpools im Bereich nachhaltige Mobilität.“

Als strategischer Rahmen definiert der Zehn-Punkte-Plan die wichtigsten Handlungsfelder für die Transformation des VW-Konzerns. Dabei spielen die vier Technologieplattformen des Unternehmens eine wesentliche Rolle: Architektur, Batterie & Laden, Software und Mobilität.

Architekturen/Plattformen

Seit 2012 wurden rund 45 Millionen Fahrzeuge auf dem erfolgreichen Modularen Querbaukasten (MQB) produziert. Mit dem Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB) war das Unternehmen eines der ersten, das seine Plattformstrategie ins Elektrozeitalter überführte. Seit 2020 wurden mehr als 1.1 Millionen vollelektrische Fahrzeuge von fünf Marken des VW-Konzerns auf der MEB-Plattform ausgeliefert.

Mit der neuen Premium Platform Electric (PPE) stellt der VW-Konzern ab 2024 die neueste Generation von E-Mobilitätsplattformen vor; 2025 folgen der verbesserte Modulare E-Antriebsbaukasten MEB+ mit größerer Reichweite, kürzeren Ladezeiten und neue Modelle mit geplanten Einstiegspreisen unter 25,000 Euro.

Ab 2025 ist mit der weiterentwickelten MEB+-Plattform eine weitere Reichweiten- und Effizienzsteigerung von rund 10 Prozent geplant. VW gibt außerdem an, Beschleunigungszeiten von weniger als 5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und Schnellladungen von weniger als 20 Minuten auf Basis der einheitlichen Zellen mit Cell2Pack-Technologie zu bieten.

Ein Jahr zuvor, im Jahr 2024, soll die zweite Elektroplattform des VW-Konzerns auf den Markt kommen: die Premium Platform Electric (PPE) – gemeinsam entwickelt von Audi und Porsche. Die Plattform verfügt über einen elektrischen Antriebsstrang mit einer Reichweite von über 600 km sowie 800-Volt-Technologie. Der Audi Q6 e-tron werde das erste Fahrzeug der Marke auf der PPE sein und den nächsten großen Schritt in der Elektrifizierung der Modellpalette markieren, so VW.

Mittelfristig wird der Volkswagen-Konzern auf die Scalable Systems Platform (SSP) als einheitliches zukünftiges Rückgrat mit integrierter Elektro- und Elektronikarchitektur umsteigen. Dadurch entstehe ein „enormes Standardisierungs- und Skalierungspotenzial, da mehr als 40 Millionen Fahrzeuge aller Marken und Segmente auf dem SSP gebaut werden sollen“. Gleichzeitig behält VW das intelligente Plattformkonzept bei, das die Flexibilität bietet, Fahrzeuge an die Bedürfnisse jedes Segments anzupassen und gleichzeitig die notwendige Differenzierung zwischen den Marken sicherzustellen.

Darüber hinaus gibt VW an, dass die Investitions- und Forschungs- und Entwicklungskosten beim SSP im Vergleich zum MEB voraussichtlich um rund 30 Prozent sinken werden, sodass mehr vollelektrische Modelle die gleiche Marge im Vergleich zu ihren konventionell angetriebenen Pendants erzielen können.

Lizenzierung der MEB-Technologie – Ford und Mahindra – und Aufbewahrung wichtiger Komponenten im eigenen Haus

Da sich Ford bereits für den MEB entschieden hat, befindet sich der Volkswagen-Konzern nun in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit Mahindra als einem weiteren wichtigen Kooperationspartner. Mahindra will für seine Modelle zentrale MEB-Komponenten wie den E-Antrieb und die Unified Cells nutzen.

Im Gegensatz zu einigen Konkurrenten integriert der VW-Konzern mit der Tochtergesellschaft PowerCo die Entwicklung und Produktion von Batteriezellen in seine Wertschöpfungskette. Ziel ist es, einen wesentlichen Teil der Wertschöpfung eines vollelektrischen Fahrzeugs im Unternehmen zu behalten. Wesentliche Hebel zur Reduzierung der Batteriekosten um bis zu 50 Prozent im Vergleich zum MEB der ersten Generation sind die von PowerCo entwickelte Einheitszelle, die standardisierte Zellfabrik, und weitere Innovationen wie Trockenbeschichtung und kostengünstige Zellchemie ohne Kobalt und Nickel. Dadurch werde E-Mobilität für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich und noch nachhaltiger, so VW.

Dies schließt jedoch strategische Partnerschaften in kritischen Bereichen nicht aus. Das Batteriematerialunternehmen Umicore und das vom Volkswagen-Konzern unterstützte Batterieunternehmen PowerCo haben gerade den Namen und das Branding ihrer Zusammenarbeit bekannt gegeben. Ihr in Brüssel ansässiges Joint Venture zur großtechnischen Produktion von CAM und pCAM in Europa wird den Namen IONWAY tragen. Beide Muttergesellschaften wollen die jährliche Produktionskapazität von IONWAY bis zum Ende des Jahrzehnts auf 160 GWh pro Jahr steigern, was 2.2 Millionen batterieelektrischen Fahrzeugen entspricht.

IONWAY ist darauf ausgelegt, die europäischen Batteriezellenfabriken von PowerCo mit wichtigen Batteriematerialien zu versorgen und einen großen Teil des EU-Bedarfs von PowerCo zu decken, während Umicore gleichzeitig sicheren Zugang zu einem wichtigen Teil des europäischen Bedarfs an EV-Kathodenmaterialien erhält.

PowerCo-Chef Frank Blome wies darauf hin, dass der Schritt tatsächlich die vertikale Integrationsstrategie von VW im Bereich Batterien stärke. Er sagte: „Durch IONWAY erreicht PowerCo einen weiteren Meilenstein unserer Strategie zur vertikalen Integration der Batterielieferkette. Gemeinsam mit unserem vertrauenswürdigen Partner Umicore beschaffen wir unsere eigenen wichtigen Zellproduktionsmaterialien zu angemessenen Preisen. Durch den sicheren Zugang kann PowerCo den Volkswagen-Konzern auch in den kommenden Jahren mit wettbewerbsfähigen Batteriezellen beliefern – so können seine Marken ihren Kunden attraktive und erschwingliche Elektrofahrzeuge anbieten.“

Softwaredefinierter Fahrzeug-Hub

Der VW-Konzern baut seine Software-Kompetenz als wichtigen Treiber für den zukünftigen Erfolg konsequent aus. Um in diesem Bereich erfolgreich zu sein, setzt das Unternehmen auf drei Kernelemente: fokussierte Entwicklung, strategische Partnerschaften und effiziente Lizenzierung.

VW sagt, dass seine CARIAD-Softwareentwicklungseinheit den gesamten Entwicklungsprozess beschleunigen wird, indem sie „die Projektorganisation rationalisiert und die Komplexität reduziert“. Zu diesem Zweck wird in Kürze der Software Defined Vehicle Hub (SDV) eingeführt. Dort werden Mitarbeiter von CARIAD, Volkswagen und Audi gemeinsam Fahrzeuge entwickeln, was als „komplett softwarezentriert“ bezeichnet wird.

Ausbau der Mobilitätslösungen durch Beteiligung an der Pon-Tochter im Bereich Fahrradleasing

Auch VW weist auf die Bedeutung nachhaltiger Mobilität hin und verweist auf die geplante Investition von Volkswagen Financial Services in Bike Mobility Services (BMS), eine Tochtergesellschaft von Pon aus den Niederlanden – dem weltgrößten Fahrradhersteller. Zu BMS gehören bekannte Marken wie Business Bike, Lease A Bike und B2Bike. Dieser Markt boomt, da viele Unternehmen als Erweiterung ihres klassischen Flottengeschäfts die Mobilitätsdienstleistungen für ihre Mitarbeiter um Fahrräder erweitern. Der VW-Konzern will sein Fahrradleasing-Geschäft weltweit als zusätzlichen Gewinnpool deutlich ausbauen, mit Schwerpunkt auf Europa und den USA. Ziel ist es, Europas größter herstellereigener Zweiradfinanzierer zu werden. Dadurch könne das Unternehmen den Trend zur nachhaltigen Mikromobilität nutzen und neue Kundensegmente gewinnen.

Ein weiterer Kernpunkt in diesem Bereich ist die neue Mobilitätsplattform, die gemeinsam mit Europcar aufgebaut wird. Es deckt alle Mobilitätsbedürfnisse ab, vom stundenweisen Mietangebot bis zum mehrjährigen Leasing. Darüber hinaus bündelt es Drittanbieterdienste wie E-Scooter und öffentliche Verkehrsmittel komfortabel in einer App, auch für kürzere Nutzungszeiten von nur wenigen Minuten. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt in Wien soll die Plattform nun sukzessive in Deutschland und Europa ausgerollt werden.

Quelle aus Just-auto.com

Haftungsausschluss: Die oben dargelegten Informationen werden von Just-auto.com unabhängig von Chovm.com bereitgestellt. Chovm.com gibt keine Zusicherungen und Gewährleistungen hinsichtlich der Qualität und Zuverlässigkeit des Verkäufers und der Produkte.

War dieser Artikel hilfreich?

Über den Autor

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind MIT * gekennzeichnet. *

Nach oben scrollen